Zu Fuß auf die Fähre – So klappt’s mit der Buskette nach Norwegen
Für Gruppen, die sich aufmachen nach Norwegen, ist die An- und Abreise einer der größten Kostenfaktoren in der Budgetplanung für eine Freizeit. Schließlich muss eine Gruppe mit 50 oder mehr Jugendlichen irgendwie die Nordsee überqueren, um möglichst kostengünstig ans Ziel zu kommen. Vor allem der Buspreis macht einen beträchtlichen Teil der Reisekosten aus. Da kann es ökonomisch und ökologisch sinnvoll sein, sich den Bus mit einer anderen Gruppe zu teilen, um Leerfahrten zu vermeiden.
Nun ist es so, dass die Fähren zwischen Dänemarks und Norwegen nur eine oder zwei Abfahrten pro Tag haben. Nachdem eine Fähre angelegt hat , fährt sie meistens unmittelbar danach wieder ab, sodass das Zeitfenster für einen Buswechsel am Haus mit zwei beteiligten Gruppen (das Konzept haben wir hier bereits in einem anderen Blogartikel erklärt) einfach zu klein ist.
Wie läuft eine solche Buskette nach Norwegen ab?
Zum Glück haben wir von Reiseservice Henser eine Lösung für diese logistische Herausforderung parat. Sie lautet: Der Bus fährt nicht mit auf die Fähre, stattdessen wird mit zwei Busunternehmen, einem in Deutschland und einem in Norwegen, gearbeitet. Zum besseren Verständnis hier ein Beispiel, wie eine Buskette nach Norwegen gelingen kann:
Gruppe A fährt mit einem vollbesetzten Bus mit einem deutschen Busunternehmen von ihrem Heimatort bis nach Hirtshals im Norden Dänemarks. Am Hafen steigen alle Teilnehmenden aus, nehmen ihr Gepäck unter den Arm und gehen zu Fuß, natürlich begleitet von Teamern, an Bord der Fähre. Die Überfahrt nach Norwegen dauert mit den Fähren von Fjordline und Colorline zwischen vier und fünf Stunden. Wichtig: Der Bus bleibt an Land in Hirtshals, die Gruppe macht die Überfahrt alleine.
In Norwegen am Hafen von Kristiansand wartet bereits der Bus eines norwegischen Busunternehmens mit Gruppe B an Bord. Gruppe B hat gerade zwei tolle Wochen in Norwegen verbracht und befindet sich jetzt auf der Rückreise nach Deutschland. Sie wurde vom norwegischen Bus an ihrer Unterkunft abgeholt und zu exakt der Uhrzeit nach Kristiansand gefahren, zu der die Fähre anlegt. Am Hafen steigt also auch Gruppe B aus und geht samt Gepäck zu Fuß an Bord der Fähre. Der nun leere norwegische Bus nimmt Gruppe A in Empfang und fährt sie zur Unterkunft ihrer Wahl in Norwegen.
Gruppe B setzt mit der Fähre nach Dänemark über und steigt im Hafen von Hirtshals in den deutschen Bus ein, der dort seit einigen Stunden wartet. Einmal quer durch Dänemark geht es zurück zum Heimatort in Deutschland.
Vorteile einer Buskette auf der Strecke nach Norwegen
Was komplex klingt, ist in der Praxis absolut machbar und eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten:
Win 1
Die Gruppen A und B begegnen sich nicht am Gruppenhaus, sodass zu keinem Zeitpunkt ein Platzproblem entsteht. Es ergibt sich sogar ein kleines Zeitfenster, in dem die Unterkunft zum Beispiel professionell gereinigt werden kann, bevor die nächste Gruppe einzieht. Das Modell funktioniert aber auch, wenn die Gruppen in unterschiedlichen Häusern wohnen.
Win 2
Der Busfahrer des deutschen Busunternehmens muss in Hirtshals etwa 8-10 Stunden auf die nächste Gruppe warten, bevor er seine Rückfahrt antreten kann. Das umfasst ziemlich genau die obligatorische Pausenzeit, die ein Fahrer zwischen zwei Lenkzeiten einhalten muss, sodass theoretisch ein Busfahrer die Tour alleine bewältigen kann. Das norwegische Busunternehmen steht je nach Absprache auch noch für Tagesausflüge der Gruppe vor Ort bereit.
Win 3
Die Logistik ist zwar nicht ohne, spart euch aber immense Kosten. Die Tatsachen, dass das deutsche Busunternehmen lediglich einen Fahrer für einen Tag statt für zwei Wochen entbehren muss und dass der Bus nicht auf die Fähre fährt, schonen euren Geldbeutel spürbar.
Wie ihr die Herausforderungen einer Buskette nach Norwegen am besten bewältigt
Ihr merkt, die Buskette nach Norwegen fordert im Vorfeld etwas Gehirnschmalz, lohnt sich aber vor allem finanziell. Durch die Fährfahrt, die von der Gruppe zu Fuß bewältigt werden muss, ergeben sich noch drei kleine Herausforderungen in Sachen Packen, die ihr im Blick haben solltet.
Herausforderung Kofferpacken
Die Teilnehmenden gehen zu Fuß an Bord der Fähre und müssen auf dieser rund 1 Kilometer langen Strecke ihr Gepäck selbst bewältigen können. Es geht teilweise über steile Treppen und durch enge Gänge! Ein Koffer sollte daher nicht mehr als 18 Kilo wiegen. Diese Grenze kann für manche Teilnehmer*innen zur Herausforderung werden. Unsere Tipps: Mikrofaser-Handtücher statt großer Frottee-Tücher einpacken, Drogerie-Artikel mit einer Freundin aufteilen. Und feste Schuhe auf der Reise anziehen, sodass nur noch Flipflops in den Koffer müssen. Die Teilnehmenden sollten ihre Koffer vor Abreise unbedingt wiegen und probehalber auch mal das Treppensteigen mit Gepäck üben. Manche Gruppen nehmen die Koffer schon einen Tag vor der Abreise entgegen, sodass mögliches Übergepäck noch aussortiert werden kann.
Herausforderung Bullipacken
Nicht nur Teilnehmende müssen sparsam packen, auch das Team muss genau überlegen, was mitkommt. Falls ihr das oben beschriebene Modell „Buskette nach Norwegen“ plant, solltet ihr unbedingt ein Begleitfahrzeug mit Anhänger mitnehmen. So könnt ihr Materialien und Lebensmittel transportieren. Der Bus fällt als Transportmittel schließlich aus, da er an Land bleibt. Das Begleitfahrzeug, in der Regel ein Bulli, sollte schon am Heimatort fix und fertig gepackt werden, sodass es direkt auf die Fähre fahren kann. Auf Wunsch buchen wir euch gerne einen Bulli inkl. Hänger parallel zum Bus auf die Fähre.
Hensers packen mit an
Je früher ihr uns eurer Interesse an einer Buskooperation mit einer anderen Gruppe mitteilt, desto früher können wir in die Planung für euch einsteigen. Wir haben einen guten Überblick, welche Gruppen sich zu welchen Zeiten in Norwegen aufhalten, sodass geteilte Busse Sinn ergeben. Für die Saison 2025 haben wir bereits eine grobe 12-Nächte-Taktung im Kalender vorgeplant, sodass wir relativ genau vorhersagen können, welches geeignete Wechseltage in Norwegen sein könnten. Und selbst wenn es für einen Reiseweg keine passende Partner-Gruppe gibt, lohnt sich das Modell finanziell trotzdem noch für die meisten Freizeiten. Sprecht uns einfach an, wir finden eine Lösung für euch!
Ãœberzeugt? Dann auf nach Norwegen!