Bargeld oder Karte? Was ihr zu Zahlungsmitteln im Ausland für eure Freizeit wissen solltet
Früher haben Teilnehmende auf Freizeiten eine bestimmte Taschengeldhöhe in bar mitgenommen. Die Gruppenleitung hatte außerdem eine Barkasse für Ausgaben während der Freizeit. Alle Kassenbons mussten aufgehoben und später beim Träger eingereicht werden. Ausländische Währung wurde im Vorfeld getauscht. Das ist seit der Einführung des Euro zwar deutlich seltener notwendig geworden, doch besonders in Sachen Bargeld hat sich in den letzten 20 Jahres einiges geändert.
Während die Deutschen nach wie vor gerne mit Bargeld bezahlen, – laut einer Umfrage von 2022 finden 70 Prozent es wichtig, mit Bargeld zahlen zu können – werden Münzen und Scheine im Ausland immer weniger akzeptiert. Aber wie ist die Lage in den einzelnen Ländern genau? Ein kurzer Überblick.
Dänemark, Schweden, Norwegen:
Alle diese Länder haben keinen Euro, sondern nach wie vor ihre eigene Währung, nämlich die jeweilige Krone. In bar bezahlt damit allerdings fast niemand mehr. Beispielsweise zahlen nur acht Prozent der Schweden ihren Einkauf bar. Stattdessen werden so gut wie überall Karten oder anderen digitalen Zahlmethoden genutzt. Egal ob auf dem Flohmarkt, am Parkautomat oder Klohäuschen: Kartenzahlung ist das Gebot der Stunde. Manche Supermärkte akzeptieren auch Euro-Bargeld, geben Wechselgeld dann allerdings in ihrer Landeswährung heraus.
Niederlande:
Auch hier wird immer mehr mit Karte bezahlt. Laut Tourismusbehörde akzeptieren rund ein Viertel aller Geschäfte inzwischen gar kein Bargeld mehr, manche Läden akzeptieren nur noch Geldscheine bis 100 oder 200 Euro. 500 Euro-Scheine werden fast nirgendwo mehr angenommen. Außerdem werden Beträge immer auf die nächsten 5 Cent auf- oder abgerundet, 1- und 2-Centmünzen sind gar nicht mehr im Umlauf.
Österreich:
Die Österreicher lieben ihr Bargeld noch mehr als die Deutschen: 2015 war Österreich das Land mit den meisten Bankautomaten pro Einwohner. Bis zu einer Summe von 1000 Euro kann man hier alles mit Bargeld zahlen. In Geschäften werden aber inzwischen auch allerorts Kartenzahlungen akzeptiert. In ländlichen Regionen kann es Reisenden allerdings passieren, dass kleinere Summen – beispielsweise auf Märkten oder Hütten – nur in bar beglichen werden können.
Griechenland:
Ähnliches gilt für Griechenland. Kleinere Tavernen oder auch Taxifahrer akzeptieren nicht immer Kartenzahlungen. Etwas Bargeld sollte man also in der Tasche haben. Besonders in Städten ist Zahlen mit Karte aber fast nie ein Problem.
Italien:
Hier gilt: Je südlicher man kommt, desto üblicher ist der Umgang mit Bargeld. Oft müssen Läden eine Gebühr auf Kartenzahlungen leisten, weshalb sich manch einer über Bargeld freut. 2021 hatte Italien die drittniedrigste Kartenzahlungs-Rate pro Einwohner in der EU. Doch egal, ob man seine Kugel Eis mit Karte oder in bar bezahlt hat: Für jeden Kauf bekommt man einen Kassenbon ausgehändigt, den man aufbewahren muss. So sichern sich die Händler gegen die Finanzpolizei ab, die seit ein paar Jahren dem Schwarzmarkt den Kampf ansagt.
In vielen Ländern gibt es außerdem digitale Bezahl-Apps, die bei der einheimischen Bevölkerung besonders für private Zahlungen sehr beliebt sind. Nutzer müssen sich bei der jeweiligen App anmelden und ihr Profil mit ihrem Bankkonto verknüpfen. Dann kann schnell und einfach per App bezahlt werden. In Deutschland ist dafür beispielsweise paypal sehr beliebt, in Schweden die App swish und in den Niederlanden tikki.
Aber was bedeutet das jetzt für eure Freizeitplanung?
Teilnehmende sollten – mindestens für Skandinavien – eine eigene EC-Karte mitnehmen. Diese Empfehlung sollte frühzeitig an die Eltern kommuniziert werden, damit die Familien gegebenenfalls noch Zeit haben, ein Girokonto für ihr Kind zu eröffnen oder eine Zweitkarte für das Elternkonto zu besorgen. Fast alle Banken bieten sogenannte Schüler- oder Juniorkonten an, für die Kinder eine kostenlose EC- oder Kreditkarte bekommen können. Manche Banken bieten an, dass Eltern für Bargeldabhebungen und Kartenzahlungen mit PIN ein Limit festlegen können. Einen guten Überblick über die einzelnen Konditionen von Jugendkonten, findet ihr hier.
Welche Erfahrungen habt ihr mit welchen Zahlungsmitteln im Ausland gemacht? Schreibt uns gerne!